22. Oktober 2010

Staude der Stunde - Strobilanthes rankingensis



Eine Neuheit mit großem Potential ist die weitgehend unbekannte Staudengattung Otternkopf Strobilanthes aus dem Himalaya, heißt es schon schon länger auf meiner Webseite. “Noch nahezu unbekannt in unseren Gärten ist dieser attraktive Gast aus Sibirien“, heißt es bei Dieter Gaissmayer. Woher auch immer, die Gehölzrandstauden gedeihen bei ausreichender Feuchtigkeit in der Sonne und sind halbwegs hart, wie der letzte Winter gezeigt hat. Die hohe St. atropurpurea braucht mehrere Jahre, um zur vollen Größe heranzuwachsen. Sie bleibt nicht brusthoch, wie man gelegentlich lesen kann. Wertvoll ist die weiß-blaue Sorte 'Aquarelle' von Brian Kabbes.
Hier wächst die niedrigere St. rankingensis, was wiederum auf Südafrika hinweist. Die blauen, schlangenkopfartigen Blüten erscheinen passend im August, bevor mit Astern und Gräserblüten der Herbst Einzug hält.

16. Oktober 2010

Gartenblog aus Österreich


“Damit kann ich einige der vielen Fotos, die ich dauernd mache, rasch und unkompliziert ins Netz stellen und alles ist irgendwie in einem Kontext“. Ein Glück für uns, dass die wahrscheinlich jüngste Geraniumexpertin weltweit, Katrin Lugerbauer aus Österreich, nun auch einen Blog mit dem Titel „Storchschnabel und andere Stauden“ schreibt und ihre Fans mit Eindrücken aus ihrem Garten verwöhnt. Wer im Netz nach Geranium sucht, ist vermutlich schon einmal auf ihrer Seite geranium.at gelandet oder hat einen ihrer Beiträge im Forum garten-pur gelesen. Weiter

Staude der Stunde: Leucanthemella serotina 'Herbststern'


„Vor 20 Jahren hatten wie die schon mal, nun ist sie wieder da“, meinte die Staudengärtnerin meines Vertrauens zur Herbstmageritte oder spätblühenden Wucherblume, die als alter Bauerngartenschatz eine Renaissance erlebt.
Die strahlend weißen, dicht bei dicht stehenden Korbblüten sind einfach gefüllt. Die schmalen langen Zungenblüten geben der Blüte einen eleganten Touch. Chrysanthemum serotinum, wie sie lange hieß, wächst kräftig, aber wuchert nicht.
Vor allem ihre Fernwirkung ist eindrucksvoll und mit wenig anderem im Staudenreich zu vergleichen. Auf jedem nicht zu trockenen Boden eine Bereicherung im herbstlichen Garten.

9. Oktober 2010

Jetzt ist Pflanzzeit!

Als ich in der Baumschule lernte, hing jeden Herbst ein langes, im dunklen Grün gehaltenes Plakat mit diesem Spruch an der Straße. Für uns war das eine Selbstverständlichkeit. An der Arbeit konnten wir feststellen, dass die Saison wieder begonnen hatte. 20 Jahre später sind Gehölze und Rosen dank der Containerkultur allzeit verfügbar. Daran ist nichts auszusetzen, aber dass Herbst und Winter die besten der möglichen Pflanzzeiten sind, gilt nach wie vor. Heutzutage erhält man erstaunte Blicke, wenn man vorschlägt die Pflanzung noch im Herbst umzusetzen. 
Gehen die nicht im Winter ein? Da wundert sich das Publikum, denn niemand sagt Ihnen, dass Rosen, Pfingstrosen, Ziersträucher, Bäume, Stauden und Gräser im Winterhalbjahr erste Wurzeln machen, sich am neuen Standort etablieren, im Boden vor Frost und Trockenheit geschützt sind und im Frühjahr mit Vorsprung ins neue Gartenjahr starten können. Natürlich lieben Japananemonen keine Herbstpflanzung. Klar ist auch, dass bei nässeempfindliche Stauden, die auf wenig durchlässigen Boden gepflanzt werden, die Gefahr des Auswinterns besteht.
Können sie denn alle Pflanzen besorgen? An der Stelle muss ich zögern, denn wie in der 'self verfilling prophecy' hat sich das Sortiment der Gartencenter und mancher Staudengärtnerei im Herbst tatsächlich verkleinert. Die Vermehrungszeiten zielen auf das Frühjahr als Hauptabsatzzeit hin. Wegen der geringen Nachfrage wird der Aufwand für die Überwinterung als zu groß angesehen und die großen Gartencenter und Baumärkte rechnen. Sie brauchen den Platz der Stauden für die Weihnachtsausstellung. Das führt zu Auswüchsen, wie dem rabattierten Abverkauf der Pflanzen. Wat nix kost taugt nix, ist nur eine der möglichen Assoziationen. Das Spiel geht weiter. Vor allem im April und Mai muss das Pflanzen-Geschäft brummen, dann kommen schon die Gartenmöbel und das Grillgerät.
Wer leidet darunter? Kleine Landschaftsgärtner, Baum- und Rosenschulen und Staudengärtnereien, deren Umsatz im Herbst einbricht und durch Mehrarbeit im Frühjahr wieder aufgeholt werden muss.
Nur die Blumenzwiebelhändler haben noch nach wie vor jetzt ihre Hauptsaison. Ein weiteres Argument für die Pflanzung im Herbst. Ohne Tulpe, Narzisse und Co. kein immerblühendes Beet.



2. Oktober 2010

Staude der Stunde Helianthus microcephalus 'Carine'




Eigentlich muss über die bekannte Schwester dieser neuen Sorte, Helianthus 'Lemon Queen' nicht viel gesagt werden. Inzwischen ist die kleinblättrige Staudensonnenblume im Standardsortiment angekommen und in vielen Gärten zu sehen. Die neue Sorte des belgischen Züchters Chris Ghysellen ist ihr in allem ähnlich, abgesehen von den rötlichen Stielen und der blass-gelben Blütenfarbe. H. 'Carine' ist robust, standfest, kaum aufkahlend und lange blühend, das alles mit moderatem Ausbreitungsdrang.
Nur der Name will zur Blütenfarbe nicht so recht passen, sie könnte auch gut H. 'Neon Queen' heißen, dann wüssten alle was gemeint ist. 'Moonbeam' ist ja schon vergeben.